Beton nach DIN EN 206–1 und DIN 1045–2
Kalkstein und Ton gebrannt und zu Zementmehl vermahlen + Gesteinskörnungen, mit Wasser gemischt = Beton
Das neue Normenwerk beinhaltet Informationen für die Betonfestlegung, Betoneigenschaften, sowie Konformität und Anwendung des Betons. Es gilt weiterhin für Beton, der für Ortbetonbauwerke, vorgefertigte Bauwerke sowie für Fertigteile für Gebäude und Ingenieurbauwerke verwendet wird. Der Beton darf als Baustellenbeton, Transportbeton oder Beton in einem Fertigteilwerk hergestellt werden.
Die Grundanforderungen für den ökologisch hochwertigen Baustoff Beton
Tragfähigkeit, Dauerhaftigkeit, Wärmeschutz, Wirtschaftlichkeit, Feuchtigkeitsschutz, Säurebeständigkeit, Brand- und Schallschutz
Grundarten: Leichtbeton – Normalbeton – Schwerbeton – Hochfester Beton
Durch Einsatz modernster Dosier- und Mischtechnik und unter Verwendung hochwertiger Bindemittel und Zuschlagstoffe werden höchste Qualitätsansprüche gewährleistet.
Wichtige Begriffe
Beton ist ein künstliches Gestein aus Zement, Gesteinskörnung (Sand, Splitt oder Kies) und Wasser. Er kann zusätzlich noch Betonzusatzstoffe und Betonzusatzmittel enthalten. Normalbeton besitzt eine Rohdichte von ca. 2300 kg/m³. Die Erhärtung des Betons erfolgt durch die Auskristallisierung der Klinkerbestandteile des Zements, wodurch sich kleinste Kristallnadeln bilden, die sich ineinander verzahnen. Laut DIN-Norm muss der Beton nach 28 Tagen (Normalzement) seine Normfestigkeit erreicht haben. Seine Endfestigkeit erreicht der Beton erst Monate nach der Betonage. Beton ist ein natürlicher Baustoff.
Beton, für den die geforderten Eigenschaften und zusätzlichen Anforderungen vom Kunden oder Planer nach DIN ermittelt werden. Der Hersteller ist für die Bereitstellung eines Betons, der den geforderten Eigenschaften und den zusätzlichen Anforderungen entspricht, verantwortlich.
Beton, für den die Zusammensetzung und die Ausgangsstoffe, die verwendet werden müssen, dem Hersteller vorgegeben werden. Der Hersteller ist nur für die Lieferung eines Betons, mit der gewünschten Zusammensetzung verantwortlich.
Beim Anmachen mit Wasser reagiert der im Beton enthaltene portlandklinkerhaltige Zement stark basisch. Dies führt bei Augen- und Hautkontakt zu Reizungen. Weiterhin ist bei Hautkontakt eine Sensibilisierung möglich. Gemäß der Gefahrstoffverordnung sind Zemente deshalb als „reizend“ einzustufen und mit dem Gefahrensymbol „Xi“ zu kennzeichnen.
Bei der Verarbeitung ist der direkte Kontakt mit der Haut oder den Augen unbedingt zu vermeiden. Individuelle Vorsichtsmaßnahmen, wie das Tragen von Schutzhandschuhen oder ggf. einer Schutzbrille, sind erforderlich. Es gelten folgende Gefahrensätze und Sicherheitsratschläge:
Gefahrensätze:
- R 38 — reizt die Haut
- R 41 — Gefahr ernster Augenschäden
- R 43 — Sensibilisierung durch Hautkontakt
Sicherheitsratschläge:
- S 2 — Darf nicht in die Hände von Kindern gelangen
- S 22 — Staub nicht einatmen
- S 24 — Berührung mit der Haut vermeiden
- S 25 — Berührung mit den Augen vermeiden
- S 26 — Bei Berührung mit den Augen sofort gründlich mit Wasser
abspülen und Arzt konsultieren - S 36 — Bei der Arbeit geeignete Schutzkleidung tragen
- S 37 — Geeignete Schutzhandschuhe tragen
Bei der Verarbeitung von Beton ist erhöhte Aufmerksamkeit erforderlich. Folgendes ist zu beachten:
- max. w/z = 0,40 unbedingt einhalten
- Einstellung der Konsistenz über Betonverflüssiger, z.B. auf Acrylat- oder Polycarboxylatetherbasis
- Beton gut verdichten
- Beton nach der Herstellung intensiv nachbehandeln. Das Abdecken mit Folie vermeidet das „Verdursten“ der Oberfläche und den Entzug der für die Kristallbildung notwendigen Feuchtigkeit. Daduch wird die angestrebte Qualität erreicht und das Absanden und Abmehlen an der Oberfläche verhindert.
- feine Oberflächenrisse „heilen“ in der Regel beim ersten Wasserkontakt zu.
Klassifizierung der chemischen und physikalischen Umgebungsbedingungen, denen der Beton ausgesetzt werden kann und die auf den Beton, die Bewehrung oder metallische Einbauteile einwirken können und nicht als Lastannahmen in die Tragwerksplanung eingehen.
Bevor Beton erhärtet, ist er je nach Zusammensetzung unterschiedlich weich. Von Frischbeton spricht man, solange er noch verarbeitet werden kann.
Frischbetoneigenschaften lassen sich durch Zusatzmittel wie Fließmittel oder Betonverflüssiger gezielt für die verschiedensten Anwendungsfälle einstellen.
Beton mit einer Trockenrohdichte ≥ 800 kg/m³ und ≤ 2000 kg/m³. Er wird ganz oder teilweise unter Verwendung von leichter Gesteinskörnung hergestellt.
Unter Massivbauweise versteht man das Bauen mit Betonfertigteilen, Transportbeton und Mauerwerksbau. Gebäude in Massivbauweise zeichnen sich durch lange Lebensdauer, ein behagliches Raumklima und lange Wertbeständigkeit aus. Die massive Betonbauweise ist überlegen, wenn es um hohe Anforderungen an Brandschutz, Schallschutz und Wärmedämmung geht.
Nach EN 998–2 ein Gemisch aus einem oder mehreren Bindemitteln, Wasser und Gesteinskörnung, ggf. Zusätzen. Zusammen mit Mauersteinen wird Mauerwerk hergestellt.
Beton mit einer Trockenrohdichte > 2000 kg/m³ und ≤ 2600 kg/m³
Beton, der auf der Baustelle als Frischbeton in Bauteile in ihrer endgültigen Lage eingebracht wird und dort erhärtet.
Beton mit einer Trockenrohdichte > 2600 kg/m³
Beton kann sehr hohen Druck aushalten, würde aber schon bei niedrigen Zugkräften versagen. Deshalb verwendet man im Hoch- und Tiefbau häufig Stahlbeton. Bei diesem Verbundstoff nimmt der Beton vorwiegend die Druckkräfte und der Stahl vorwiegend die Zugkräfte auf. Dabei ist auf eine ausreichende und von der DIN-Norm vorgeschriebene Betonüberdeckung des Baustahls zu achten.
Transportbeton wird computergesteuert exakt nach den entsprechenden Rezepturen im Transportwerk in absolut gleicher Qualität hergestellt und im Fahrmischer „just in time“ zur Baustelle gebracht. Dort gelangt er mit Hilfe eines Krankübels oder einer Betonpumpe punktgenau in die vorbereitete Schalung. Betonzuschläge aus Restbetonmengen werden ausgewaschen und weiterverarbeitet. Transportbeton wird heute für die unterschiedlichsten Anforderungen hergestellt. Dazu gehören auch Spezialbetone wie hochfeste Betone, strahlensichere Betone, wasserundurchlässige Betone, Spritzbetone, Drainagebetone, Faserbetone, Leicht- und Schwerbetone, Mörtel, Estriche u.v.m.
Masseverhältnis des wirksamen Wassergehalts zum Zementgehalt im Frischbeton
WU-Beton steht für wasserundurchlässiger Beton. Nach neuester Definition wird Festbeton mit dieser besonderen Eigenschaft als Beton mit hohem Wassereindringungswiderstand bezeichnet. Dabei darf die nachzuweisende Wassereindringtiefe 50 mm nicht überschreiten. Dieser Beton verhindert zwar das Eindringen von flüssigem Wasser, aber nicht von Wasserdampf. Dieser sollte durch ausreichendes Lüften abgeführt werden.
Beton ist nicht wasserdicht.
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Expositionsklassen
Um die Dauerhaftigkeit von Betonbauteilen nach DIN EN 206–1/DIN 1045–2 sicherzustellen, werden die Einwirkungen der Umgebungsbedingungen in die Expositionsklassen für Bewehrungs- und Betonkorrosion eingeteilt.
Dauerhaftigkeit von Beton
Dauerhaftigkeit von Bauwerken bedeutet, dass die Gebrauchstauglichkeit und Tragfähigkeit ohne wesentlichen Verlust der Nutzungseigenschaften bei angemessenem Instandsetzungsaufwand erfüllt wird.
Um die Dauerhaftigkeit von Beton zu erreichen und sicherzustellen, sind folgende Punkte zu beachten:
Vom Planer:
Vor dem Betonieren: Auswählen der richtigen Betonsorte gemäß den Expositionsklassen (welchen Umgebungsbedingungen das Bauteil ausgesetzt ist bzw. welcher Bewitterung). Festlegen der Betonfestigkeitsklasse nach den statischen Erfordernissen. Mindestbetondeckung der Stahleinlagen in Abhängigkeit der Expositionsklassen festlegen und sicher einhalten.
Vom Betonhersteller:
Richtige Auswahl der Ausgangsstoffe gemäß den Anforderungen und Einhaltung der Grenzwerte für die Zusammensetzung und den Eigenschaften des Betons in Abhängigkeit der gewählten Expositionsklassen.
Vom Verwender:
Fach- und sachgerechter Einbau sowie die Durchführung der erforderlichen Nachbehandlungs- und Schutzmaßnahmen des eingebauten Betons nach DIN 1045–3.
Nachbehandlung und Schutz von Beton
Die Nachbehandlung sollte so früh wie möglich und so lange wie nötig erfolgen. Durch die planmäßige Verhinderung des frühzeitigen Austrocknens wird neben einer höheren Oberflächenfestigkeit die Dichtheit der Betonrandzone sichergestellt und das Eindringen von beton- und stahlangreifenden Stoffen reduziert.
Geeignete Nachbehandlungsmethoden sind je nach Bauteil und Gegebenheit beispielsweise:
- Folienabdeckung
- Belassen in der Schalung
- Ständiges Feuchthalten durch Besprühen
Grundsätzlich ist für die Nachbehandlungsdauer von Bedeutung:
- die Expositionsklasse, der das betonierte Bauteil ausgesetzt sein wird
- die Festigkeitsentwicklung des Betons
- die Oberflächentemperatur T in °C
Die Dauer der Nachbehandlung kann verschiedenartig bestimmt werden.
Für Bauteile ohne Bewehrung (X0) und Innenbauteile mit Bewehrung (XC1)
Hier besteht nur eine geringe Korrosionsgefahr. Deshalb gilt hier eine Mindestnachbehandlungsdauer von 12 Stunden. Eine verlängerte Nachbehandlungsdauer ist besonders bei trockenen und windigen Witterungsbedingungen und gleichzeitig exponierter Lage des Bauteils z.B. Stahlbetondecke zur Vermeidung von Schwundrissen sinnvoll.
Am Ende der Nachbehandlungsdauer wird für alle Betonbauteile außer X0, XC1 und XM eine Festigkeit des oberflächennahen Betons von 50 % der „charakteristischen Festigkeit“ gefordert. Für Betonflächen, die einem Verschleiß, z. B. Hofflächen mit Staplerverkehr, ausgesetzt sind (Expositionsklasse XM – mechanische Beanspruchung) wird eine Betonfestigkeit von 70 % der „charakteristischen Festigkeit“ gefordert.
Für die Expositionsklassen XC2‑4, XD, XS, XF und XA kann auch die nachstehende Tabelle aus DIN 1045–2 herangezogen werden:
Mindestdauer der Nachbehandlung von Beton bei den Expositionsklassen nach DIN 1045–2 ausser X0, XC1 und XM
Oberflächen- temperatur T in °C | Mindestdauer der Nachbehandlung in Tagen | |||
Festigkeitsentwicklung des Betons r = f cm 2 / f cm 28 | ||||
schnell | mittel | langsam | sehr langsam |
|
r ≥ 0,50 | r ≥ 0,30 | r ≥ 0,15 | r 0,15 | |
T ≥ 25 | 1 | 2 | 3 | 4 |
25 > T ≥ 15 | 1 | 2 | 4 | 5 |
15 > T ≥ 10 | 2 | 4 | 7 | 10 |
10 > T ≥ 5 | 3 | 6 | 10 | 15 |
Die Tabelle ist so aufbereitet, dass anhand der Oberflächen- bzw. Lufttemperatur und der auf dem Lieferschein angegebenen Festigkeitsentwicklung schnell, mittel, langsam oder sehr langsam die Nachbehandlungsdauer direkt abgelesen werden kann.
Weiter ist zu beachten, dass für verzögerten Beton mit mehr als 5 Stunden Verarbeitbarkeitszeit die Nachbehandlungsdauer angemessen zu verlängern ist. Bei Temperaturen unter 5 °C, z. B. im Frühjahr und Herbst während der Nachtstunden, ist die Nachbehandlungszeit um die Zeit zu verlängern, solange die Temperatur unter 5 °C lag.
Beton von A bis Z
Anmachwasser
Setzt sich aus dem Anteil Feuchte des Zuschlags und dem Zugabewasser zusammen. Zugabewasser kann Trink‑, Grund‑, Oberflächen‑, oder Restwasser aus Wiederaufbereitungsanlagen sein.
Ausbreitmaß
Wird zur Bestimmung von Betonkonsistenzen verwendet. Das Maß ist die Entfernung in Zentimetern, die eine genormte Menge Beton in flüssigem Zustand auf dem Ausbreittisch auseinanderläuft.
Betonfertigteile
Fertigteile aus Beton werden in einer Fabrik hergestellt, dort gelagert, auf die Baustelle geliefert und dann montiert. Aus großformatigen Fertigteilen werden Decken, Wände und Dächer hergestellt. Fertigteilkonstruktionen aus Stützen und Balken sowie fertige Sanitärzellen gehören mit zum Bauprogramm. Sogenannte Systemhäuser werden im Zuge des Rohbaus komplett aus Betonfertigteilen gefertigt.
Betonverflüssiger
Sind chemische Zusatzmittel, die den Wasseranspruch vermindern und dadurch die Verarbeitbarkeit von Frischbeton verbessern bzw. bei gleichbleibendem Zementgehalt die Festigkeit erhöhen. Betonverflüssiger werden nur im Werk beigemischt.
Chromatgehalt
Chromat im Zement verursacht bei direktem Kontakt Hauterkrankungen. Deshalb werden seit 2005 nur noch Zemente mit einem Chromatgehalt von max. 2ppm verarbeitet.
DIN-Norm
Bei der Planung und Ausführung von Bauteilen mit Beton sind seit 01.01.2005 die Normen EN 206–1 sowie 1045 Teil 1–4 bindend.
Druckfestigkeit
Die Betondruckfestigkeit wird in einem genormten Versuch ermittelt und kann an Würfel- oder Zylinderprobekörpern erfolgen. Entsprechend der Druckfestigkeit werden die Betone bestimmten Festigkeitsklassen zugeordnet. Der Bezeichnung der Festigkeitsklasse sind die Zylinder- und Würfeldruckfestigkeiten zu entnehmen (z.B. steht bei einem C30/37 das C für Concrete (engl. für Beton), 30 für die Druckfestigkeit in N/mm² am Zylinderprobekörper und 37 für die Druckfestigkeit am Würfelprobekörper.
Eigenüberwachung
Jedes Transportbetonwerk ist zur Eigenüberwachung seiner Produktion verpflichtet. Dies erfolgt entweder über ein internes oder externes Betonprüflabor. Dabei werden Konsistenzen, Druckfestigkeiten, Rezepturen, Sieblinien und auch die gleichbleibende Qualität der Betonausgangsstoffe überwacht.
Estrich
Unterboden für Bodenbeläge. Folgende Estricharten werden ausgeführt: Zementestrich: CT · Calciumsulfatestrich: CA · Magnesiumestrich: MA · Gussasphaltestrich: AS · Kunstharzestrich: SR
Farbiger Beton
Die natürliche Farbe des Betons ist grau, manchmal auch weiß. Mit der Auswahl der Gesteinskörnung und durch Farbpigmente kann Beton vielfältig eingefärbt werden.
Faserbeton
Dieser Beton enthält Stahl‑, Glas‑, Textil- oder Kunststofffasern. Damit will man definierte mechanische Eigenschaften für spezielle Anforderungen erreichen.
Fließmittel
Eine Art von Betonverflüssiger, allerdings mit 2–3‑facher Wirkung. Dabei wird die Verarbeitbarkeit von Betonen bis hin zu fließfähigen Konsistenzen verbessert. Fließmittel können auch auf der Baustelle beigemischt werden.
Frischbeton
Bevor Beton erhärtet, ist er je nach Zusammensetzung unterschiedlich weich. Von Frischbeton spricht man, solange er noch verarbeitet werden kann. Frischbetoneigenschaften lassen sich durch Zusatzmittel wie Fließmittel, Betonverflüssiger oder ‑verzögerer gezielt für die verschiedensten Anwendungsfälle einstellen.
Gesteinskörnungen
Sind ein Gemenge aus natürlichen, dichten oder porigen Körnern, die als Zuschlag bei der Frischbetonherstellung verwendet werden. Dies können Kalkstein, Hartstein, Kies oder Bimsgestein sein. Sie werden in verschiedenen Korngrößen verwendet.
Hochfester Beton
Beton der Festigkeitsklassen C55/67 bis C 100/115.
Hydratation
Ist die chemische und physikalische Reaktion des Zements mit Wasser, die zum Erhärten des Betons führt. Dabei bilden sich feine Kristalle, die sich ineinander verhaken.
Konformität
Ist die Übereinstimmung des Betons mit der Festlegung. Die Konformitätskontrolle umfasst die Kombination von Handlungen und Entscheidungen, die entsprechend zuvor angenommener Regeln über die Konformität durchgeführt werden müssen.
Konsistenz
ist die wichtigste Frischbetoneigenschaft und beschreibt die Verarbeitbarkeit und Verdichtbarkeit des Betons. Die Konsistenz wird mit verschiedenen Prüfverfahren gemessen und in 6 Klassen eingeteilt.
Leichtbeton
Unterscheidet sich vom normalen Beton dadurch, dass er durch Lufteinschlüsse ein besonders leichtes Gewicht erhält. Lufteinschlüsse können hier durch Zuschlagstoffe wie Bims, Blähton, Blähschiefer oder Lavaschlacke erzielt werden. Die Wärmedämmfähigkeit ist höher als bei Normalbeton. Leichtbetonsteine gibt es in unterschiedlichen Größen und auch als Sichtmauerwerk mit verschiedenen Oberflächen.
Lieferschein
ist ein Dokument und gibt Auskunft über Rechnungsempfänger, Baustelle, Betonsorte, Verwendung, Betonmenge, Zusatzmittelmenge, Lieferwerk u.s.w.
Luftporenbildner
Chemisches Zusatzmittel, welches im Beton viele kleine, verteilte Luftporen erzeugt. Die Luftporen füllen sich nicht vollständig mit Wasser oder Taumittelflüssigkeit und können die Volumenvergrößerung bei Frost- und Tausalzangriff ausgleichen.
Massivbauweise
Unter Massivbauweise versteht man das Bauen mit Betonfertigteilen, Transportbeton und Mauerwerksbau. Gebäude in Massivbauweise zeichnen sich durch lange Lebensdauer, ein behagliches Raumklima und lange Wertbeständigkeit aus. Die massive Betonbauweise ist überlegen, wenn es um hohe Anforderungen an Brandschutz, Schallschutz und Wärmedämmung geht.
Mauermörtel
Nach EN 998–2 ein Gemisch aus einem oder mehreren Bindemitteln, Wasser und Gesteinskörnung, ggf. Zusätzen. Zusammen mit Mauersteinen wird Mauerwerk hergestellt.
m³ Beton
Rauminhalt eines Würfels mit der Kantenlänge 1 m verdichteter Beton. 1 m³ Frischbeton wiegt ca. 2350 kg.
Ortbeton
Beton, der vor Ort auf der Baustelle verarbeitet wird und, meist in einer Schalung, abbindet. Ortbeton wird entweder als Transportbeton auf die Baustelle geliefert oder auf der Baustelle gemischt. Nach dem Einfüllen in die Schalung muss der Beton verdichtet werden. Eingeschlossene Luftblasen werden entfernt.
Porenbeton
Porenbeton ist ein Leichtbeton, bei dem die Luftporen in einem besonderen Herstellungsprozess entstehen. Hierbei wird ein Mörtel aus Zement, Kalk, Sand und Wasser mit einem Anregungsmittel (Aluminium) aufgeschäumt.
Putzmörtel
Nach EN 998–1 ein Gemisch aus einem oder mehreren Bindemitteln, Wasser, Gesteinskörnung zwischen 0,25 und 4 mm und ggf. Zusätzen. Das Gemisch wird an Wänden und Decken ein- oder mehrlagig in bestimmter Dicke aufgetragen.
Puzzolan
Ursprünglich Vulkanerde aus Puzzoli bei Neapel. Latent hydraulisches Bindemittel. Es gibt natürliche Puzzolane. Sie enthalten 2/3 Trass. Künstlich hergestellte Puzzolane bestehen aus Flugasche oder Ziegelmehl.
Qualitätssicherung
Im Zuge der Konformitätskontrolle.
Rohdichte
Masse (kg) für 1 m³ Festbeton. Bei Normalbeton beträgt die Rohdichte ca. 2300 kg/m³.
Schwerbeton
Beton mit besonders schweren Gesteinskörnungen wie Schwerspat, Eisenerz, Baryt, Stahlgranulat. Die Trockenrohdichte ist größer als 2600kg/m³.
Sichtbeton
Beton, dessen Ansichtsflächen gestalterische Funktionen übernehmen. Er wird nicht verkleidet oder verputzt. Entsprechend der Sichtbetonklassen werden festgelegte Anforderungen an die fertige Betonoberfläche gestellt.
Spannbeton
Die Bewehrung dieses Betons besteht aus Betonstahl und Spannstahl. Mit Hilfe des vorgespannten Spannstahls bleibt der Beton bei Zug- und Biegekräften ohne schädliche Risse.
Spritzbeton
Beton mit einem Trocken- oder Nassgemisch, der in geschlossenen Rohr- oder Schlauchleitungen bis zur Einbaustelle transportiert, dort auf die vorgesehenen Stellen gespritzt und dabei gleichzeitig verdichtet wird.
Stahlbeton
Ein Verbundbaustoff, mit Stahleinlagen in Form von Stabstahl oder Baustahlmatten bewehrt. Stahlbeton ist für Konstruktionen notwendig, bei denen starke Zugkräfte auftreten, wobei Stahl die Zugkräfte und Beton die Druckkräfte kompensiert.
Stahlfaserbeton
Stahlfaserbeton ist Beton, der mit speziell ausgewählten Stahlfasern homogen vermischt wird und in der gwünschten Konsistenz zu jeder Zeit auf die Baustelle geliefert werden kann. Bei der Verwendung von Stahlfasern kann die konstruktive Bewehrung komplett entfallen.
Transportbeton
Wird in einem Transportbetonwerk entsprechend den Anforderungen an das Bauwerk gemischt und mit einem Fahrmischer zur Baustelle transportiert. Dort wird er in eine vorher aufgestellte Schalung eingebracht, in der er erhärtet. Transportbeton eignet sich für praktisch alle Anwendungen im Rohbaubereich.
Trass
Ist ein natürliches Puzzolan und wird als latent hydraulisches Bindemittel verwendet. Trasszement wird bei der Verarbeitung von Natursteinen verwendet, um Ausblühungen weitestgehend zu vermeiden.
Überwachung
Neben der Eigenüberwachung unterliegt jedes Betonwerk auch der Fremdüberwachung, in unserem Fall durch die Landesgewerbeanstalt Nürnberg. Sie kontrolliert die Konformitätskontrollen und eventuellen Maßnahmen unserer Eigenüberwachung.
Verdichten
Maßnahmen zum Austreiben von Lufteinschlüssen im Frischbeton. Geschieht durch Rütteln, Stampfen, Stochern usw.
Verzögerer
Chemisches Zusatzmittel, welches dem Frischbeton zugegeben wird und das Erstarren verzögert bzw. zur längeren Verarbeitbarkeit führt.
w/z‑Wert
Masseverhältnis von Wassergehalt zu Zementgehalt von Frischbeton. Je kleiner der Wert, umso höher die Festigkeit.
Zement
Fein gemahlenes, hydraulisches Bindemittel, das durch chemische Reaktionen mit Wasser sowohl an der Luft, als auch unter Wasser selbständig erhärtet. Hergestellt wird der Zement aus einem gemahlenen Gemisch aus Kalkstein und Ton. Dieses Gemisch wird dann bei 1450 °C gebrannt und es entsteht der Zementklinker. Dieser wird dann wieder aufgemahlen zu Zement.
Zusatzmittel
Flüssige oder pulverförmige Stoffe, die dem Beton zugesetzt werden, um durch chemische oder/und physikalische Wirkung Eigenschaften des Frisch- und Festbetons zu verändern, wie z.B. Verarbeitbarkeit, Erstarrungszeitpunkt, Luftgehalt. Dies sind u.a. Betonverflüssiger, Fliessmittel, Verzögerer, Beschleuniger, Luftporenbildner, Stabilisierer, Quellmittel.
Zusatzstoffe
Pulverförmige Stoffe, wie z.B. Trass, Gesteinsmehl, Steinkohlenflugasche, Silicastaub, Pigmente, die bestimmte Eigenschaften des Frisch- oder Festbetons beeinflussen.